Holy Land Report - 2010 - Geschrieben von einem jungen Beamten der deutschen Botschaft in Tel Aviv (1967-1968) Seitdem sind 43 (57) Jahre vergangen... Herr, wohin hast du mich geschickt?
Du hast mich den Weg allein gehen lassen, mit neuen Ideen, ohne einem Lager anzugehören, ohne dem Ruf anderer Bewegungen zu folgen, allein, aber nicht allein, denn du warst bei mir und bist noch immer bei mir und du hebst mich aus dem Staub, wenn ich fast verzweifeln möchte, wenn ich fliehen möchte, wenn mir die Last zu schwer erscheint...
Dieser Mensch will nur eines: Frieden schaffen, Leid und Not lindern und eine Stimme des Friedens und der Versöhnung in der Wüste der Gleichgültigkeit, Brutalität und Verachtung sein. Dies ist sein Auftrag, den er von höchster Autorität erhalten hat! Einfältig und naiv, sagen die einen, und mutig und bewundernswert, sagen die anderen.
Die Welt um mich herum scheint perfekt, aber überall herrscht Elend.
Die Serie findet täglich in einem Umkreis von nur 100 Kilometern statt. Das Drama, von dem wir nichts wissen wollen, weil wir unser scheinbar sorgloses Leben führen.
Die 57-jährige Besatzung ist unerträglich und kann von keiner Seite toleriert werden.
Gewalt, Gegengewalt, Terrorismus, Blut und Tränen. Keiner will sich wirklich und ehrlich ergeben oder glaubt, dass er sich nicht ergeben kann, um seine Existenz nicht zu gefährden, denn eine Kapitulation bedeutet Niederlage, sicheren Tod und Selbstmord…
Wir verurteilen jede Form von Gewalt, insbesondere Selbstmordanschläge islamistischer Extremisten gegen die Zivilbevölkerung! Terroristen erschießen kaltblütig unschuldige jüdische Kinder in ihren Betten, israelische Panzer feuern schwere Granaten auf Städte ab und Luftangriffe treffen auch unschuldige Menschen, viele unschuldige Zivilisten. Die Armee macht viele Fehler und entschuldigt sich, aber keine Entschuldigung oder Reue erweckt die unschuldigen Opfer wieder zum Leben …
Aus Lagern und Städten werden zahlreiche Angriffe und Raketen auf Israel abgefeuert. Damit hofft man, die Gewalt einzudämmen, da Zivilisten gezwungen sind, als menschliche Schutzschilde zu fungieren. Unmittelbar darauf folgt ein Gegenangriff, der neue Opfer unter den Trauernden zur Folge hat … Zivilisten sollten niemals als menschliche Schutzschilde missbraucht werden!
Jeden Tag werden irgendwo im Heiligen Land neue Gräber ausgehoben, jeden Tag ist der Boden mit Blut bedeckt. Ein Land, das seine Kinder frisst. Diese gegenseitige und unmenschliche Umarmung ist für alle Beteiligten äußerst grausam, und das Leid und das Elend sind immens.
Beide Seiten opfern ihre Kinder und Söhne wie wütende Wölfe, beißen sich gegenseitig und versuchen, sich gegenseitig in die Kehle zu beißen. Möge Gott Ihnen gnädig sein! Herr, wohin hast du mich geschickt?
Ich hasse dieses sinnlose Töten und Abschlachten, Kinder, die still zu Boden fallen und zu Tode geprügelt werden …
FRIEDEN ? -Wo ist dieser Frieden? Nur auf dem Friedhof im Heiligen Land? Nein, wir sollten nicht verzweifeln, wir sollten weiter nach einer friedlichen Lösung suchen und sie finden, es muss einfach passieren!
Hilflos und unfähig, das Leid zu lindern oder zu vermeiden, sinke ich neben die Leichen, umarme sie ein letztes Mal und benetze sie mit meinen heißen Tränen. Trauer um die Toten dieses durch Krieg und Konflikte zerrissenen Heiligen Landes. Jeder möchte nur das Eine: in Frieden leben, ein bisschen Glück, ein bisschen Sicherheit, ein bisschen Liebe... aber jeder möchte alles für sich selbst. Zwei Völker und ein Land, wie kann das weitergehen??? Niemand hat eine wirkliche Antwort auf diese Frage, nicht Jerusalem, nicht Tel Aviv, nicht Ramallah, nicht Gaza, nicht Washington, nicht New York, nicht Berlin, nicht Straßburg, nicht einmal Moskau.
Und die Gefallenen? Sie sind alle unsere Kinder, egal ob wir Juden, Muslime oder Christen sind. Wie klein, hilflos und zitternd stehen wir vor den Särgen und können einander nicht in die Augen sehen.
Unsere Kinder, unsere Mütter, unsere Väter, unsere Brüder und Schwestern, eingehüllt in bunte Fahnen.
Die oft verletzten und unkenntlichen Körper sind von leuchtenden Farben umgeben – bei manchen rot, schwarz, weiß und grün, bei anderen blau, weiß und blau mit einem Davidstern …
Die Schüsse, Gesänge, Hassreden und Rachegelüste übertönen die Schreie und das Stöhnen der trauernden Familien.
Mehr Hass und mehr Gewalt nach jeder Beerdigung! Ein Teufelskreis, der neue Kreise des Wahnsinns erzeugt!
Träume und Fantasien zerfallen zu Staub. Viele von ihnen waren noch zu jung und hatten noch keine Lebenserfahrung, unsere armen Toten, manche waren blind und voller Hass, manche handelten nur aus purer Angst und viele, ja viele von ihnen fielen unschuldig in die Schusslinie zwischen den Fronten.
Bedeutungsloses und nutzloses Gerede von allen Seiten ... bisher ... (Es folgten weitere Kriege und dann der 7. Oktober 2023 ... das schlimmste Massaker, das jemals von Hamas-Terroristen aus Gaza verübt wurde ...)
Oh Herr, erbarme dich unser.
